Askin & Vanhoefer
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(CD-ADX 69901)
Gustave Flaubert bereist den Vorderen Orient. Er besichtigt die in mumifizierten menschlichen Überresten versinkenden Gräber der ägyptischen Pharaonen, er besucht die Basare und Bordelle der Städte und durchstreift die glühend heiße Wüste. Es ist eine monströse Welt voller Brüche, in diesem Sinn eine sehr alte, altavistische und zugleich sehr moderne Welt, in der Natur und Zivilisation, Tod und Sexualität, Macht und Ohnmacht eng beieinander liegen.
Während der bis 1851 dauerndern Reise führt Flaubert ein nur für den persönlichen Gebrauch bestimmtes Tagebuch. Diese Notizen sind die textliche Grundlage des Hörstücks.
Musikalisch konstruiert "Flaubert Oriental" den High-Tech-Anachronismus einer fiktiven Megastadt der dritten Welt. Dazu werden O-Töne und Atmos aus Istanbul und Partikel orientalischer Folklore verwendet. Dies wird mit zeitgemäßen Grooves und Samples kombiniert. Als kontrapunktische Klang-Ebenen sind ambiente Soundflächen und ein klassisches Streichtrio mit romantischen Opern-Paraphrasen zu hören.
mit Ben Becker, Selman&Erhan, Sunset Piano Trio u.a.
Ali N. Askin
Geboren 1962 in München. Kompositionsstudium an der Münchner Musikhochschule.
Bühnenmusiken für die Münchner Kammerspiele, Zürcher Schauspielhaus und diverser anderer Theater
1991-92 Assistent bei Frank Zappa für das Projekt "The Yellow Shark" (mit dem Ensemble Modern). Seither Tätigkeit für den Zappa Family Trust in L.A.
1993-97 musikalische Assistenz bei Heiner Goebbels (u.a. "Die Wiederholung" , Hörspiel des Jahres 1997)
Film- und Fernsehmusiken (für WDR, arte, NDR, ZDF, und Pro Sieben) u.a.:
"Sieben Monde" (Buena Vista International); "Ratten" (arte/WDR, Grimme Preis 1999)
Markus Vanhoefer
lebt als Autor und Kulturjournalist in München